Kommen Sie näher, schlagen Sie dieses Buch auf und betreten Sie einen Raum. In diesem leben Farben und Formen, die sich ständig einander zuordnen, überlagern, zerteilen und verschwinden, um wieder aufzutauchen in Bildern, die sich in unerschöpflichem Variantenreichtum ständig neu erfinden. Sie sind die sichtbaren Zeichen für eine von Johann Süßebecker geschaffenen Eigenwelt, der Echokammer, in der neben der experimentellen Auseinandersetzung mit den verwendeten Materialien, Emotionen und die Reflexion ästhetischer und politischer Fragen stets als bedeutender Faktor mitschwingen. Im aktuell dokumentierten Prozess erzeugen bizarre Dub-Expe­rimente aus dem Jamaika der 70er Jahre und Symptome eines schleichenden Verfalls demokratischer Kultur das Spannungsfeld, das die Dynamik innerhalb der Kammer befeuert, Energie produziert und Lust entstehen lässt, Lust weiter und tiefer zu denken, Widersprüche aufzudecken, sich mit einfachen Antworten nicht abspeisen zu lassen und vor allem eigene Ideen zu entwickeln, zu verfeinern und Gestalt werden zu lassen. Bewegen Sie sich ganz ungezwungen in dieser Echokammer. Für einen erleichterten Zugang wurde ein ausführlicher Text formuliert. Die konzentrierte Essenz dieser Schaffensphase findet aber ihren Ausdruck in der aus sechs großformatigen Bildern bestehenden Serie, die auch das Ausgangsmaterial für die Gestaltung des Buches selbst liefert. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt. — Auf der Shortlist des Förderpreis für junge Buchgestaltung 2020 

Johann Süßebecker: Aus dem Innenleben der Echokammer. Buch, 24 × 30 cm, 68 Seiten. Innenteil: HP Indigo-Digitaldruck und dreifarbige Risographie. Umschlag: Kodak NexPress mit Spotlack. PVC-Umschlag: UV-Direktdruck. Lessebo Kaskad 80 g/qm. Metapaper Extrasmooth 105 g/qm, 170 g/qm. Gerillter PVC-Umschlag, Fadengeheftete Otabind-Broschur mit sechslagigem Umschlag. Papierwechsel durch farbiges Offsetpapier. Eingeklebte dreifarbige Risographien auf farbigem Papier. Schriften: GT America. Entstanden als Bachelorarbeit, betreut von Prof. Stefan Stefanescu und Prof. Gabriele Basch.

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