Eine Masterarbeit von Svenja Keune:
Meine Arbeiten könnte man als „Textile Interfaces“ bezeichnen. Mich interessiert vor allem welche
Möglichkeiten Textilien in Kombination mit neuen Technologien und Elektronik eröffnen. Dabei stehen keine funktionalen Aspekte im Vordergrund, sondern die Beziehung zum Menschen und die haptischen, optischen und auch klanglichen Qualitäten, die Persönlichkeit einer textilen Ober- fläche im ganz wörtlichen Sinn.
Das Projekt umfasst textile Oberflächen, die sich durch Bewegung und Geräusche bemerkbar machen und den Menschen zur Kommunikation auffordern. Die grundlegende Fragestellung war, ob die Kommunikation mit einer textilen Oberfläche möglich ist und ob diese beim Menschen Emotionen auslösen können.
Mit meinen Projekten möchte ich der physischen Welt, in einer immer größer werdenden virtuellen und digitalen Realität, mehr Beachtung zumessen. Mit verschiedenen Mitteln und Medien teste ich, welche poetischen Möglichkeiten es gibt, um mit Gegenständen allgemein, oder mit computer- gestützten Gegenständen zu interagieren.
Ich versuche die Grenzen verschwimmen zu lassen, zwischen Real und Digital, Haptik und Optik,
Wahrnehmung und Täuschung, Emotionalität und technischer Maschine. Ich verstehe die Kom- munikation zwischen Mensch und Ding als emotionalen und künstlerischen Akt und möchte mit meinem Verständnis und meinem textilen Schwerpunkt den Blick für physische Interaktionen und Interfaces schärfen. Mich interessiert dabei besonders, welche Beziehungen sich zwischen Mensch und Ding aufbauen können und beleuchte diese auch anhand von selbstinitiierten One-day-Work- shops zu verschiedenen Themen oder Anlässen.
+ Larissa Müller, Jan Lepel, Felix Hahn, André Jeworutzki, Oliver Steenbuck a.o.
credits: Svenja Keune