Muster gehören zu den tradierten Grundlagen des textilen Designs. Sie können auf Linien oder auch auf Flächen basieren, kleinteilig sein, in der Struktur eines Textils liegen oder in der Veredelung begründet sein. Durch den Einsatz von Farbe – jedoch auch im s/w Bereich – bereichern sie Flächen und/oder Objekte durch Rhythmus und Schwingungen, die nicht unbedingt im Rapport angelegt sein müssen.

Die gestalterischen Möglichkeiten durch Musterbildung sind vielfältig und in allen Kulturen vorhanden. So haben Muster – außer dekorativen Aspekten – oft auch symbolische Bedeutungen, wie sie z.B. in den Zeichnungen der australischen Aborigines als Draufsichten ihrer Landschaften zu finden sind. In der westeuropäischen Moderne des 20. Jahrhunderts unterlagen die Thematiken der Musterbildung stark hierarchisierten Strukturen der “White Cube” Moderne, der Avant-Garde des Designs, die Dekoration völlig ablehnte. Der textile Bereich, der traditionell stark auf Musterbildung basierte, wurde in den Gestaltungshierarchien besonders niedrig angesiedelt und war zudem eng mit den Genderthematiken verwoben. Diese augenscheinliche “Verweiblichung” des Musters schloss das Konzept des (textilen) Musters in den modernistischen Bereichen des High Design nahezu aus. Erst die Postmoderne mit ihren multiplen parallelen Zentren ließ die Hinwendung zum Muster etwa seit den 1990er Jahren wieder zu.

Eine besondere Gruppe an “Muster-Schaffenden” hat es dennoch in den 1970er Jahren in den USA gegeben: the Pattern Painters.